Sonntag, 12. Juli 2015

Erste Reaktionen auf mein Buch



Das Schreiben über ein Buch – und über das Lesen dieses Buches …


von Peter Reuter, Kapellen-Drusweiler



Die Marlies Blauth, sie hat ein Buch geschrieben. Ihr neues Buch trägt einen wunderbaren Titel und heißt „zarte takte tröpfelt die zeit“ Erschienen ist es im Nordpark-Verlag zu Wuppertal in der Reihe der „Die besonderen Hefte“.

Dies ist für mich der leichtere Teil meiner Nachdenkerei und der Schreiberei über eben dieses Buch. Auch wenn es eventuell etwas befremdet, zunächst mag ich davon berichten, wie ich mich dem Buch genähert habe, als es mich einlud, die von Marlies geschriebenen Zeilen zu erkunden. Nach dem Auspacken und Bewundern, da las ich es in einem Rutsch  und legte es zur Seite. Schreiben war mir noch nicht möglich. Meine Arbeitsweise, wie ich sonst an diese Dinge heran gehe, sie nützte mir diesmal nichts. In der Regel habe ich einen oder mehrere Textmarker zur Hand, um alles zu kennzeichnen, was sich in meine Gedanken eingelesen hat. Zunächst musste ich feststellen, dass ich nicht genug Textmarker zur Hand habe – und weiter wollte und will ich dieses schöne Buch nicht be- oder verarbeiten. Einige Anmerkungen in meinem Notizbuch gemacht und das Buch von Marlies an meine Frau gegeben. Die „Meine“ wollte es behalten und ich musste sehr um die Rückgabe an mich kämpfen. Julia, meine Tochter, sie hat viel von ihrer Mutter und verhielt sich ebenso.

Ich habe die Gedichte von Marlies dann in den Rucksack gesteckt und das Buch in aller Ruhe nochmals während einer Bahnfahrt gelesen. Meine Notizen wurden länger und breiter, aber immer noch nicht deutlich genug. Hilfestellung erhielt ich endlich durch die Bilder von Marlies, welche auf ihrer Webseite zu finden sind. Besonders die Menschenbilder fingen an, in mir zu schreiben und zu klingen. Nachdem Marlies mit der Sprache nicht spielt, ihr „lediglich“ eigene und neue Wörter zur Seite stellt, da will ich meine Leseempfindungen mit einem neuen Begriff beschreiben, ich verspürte ihre „melancholische Weisheit“, mit welcher sie die Dinge, die Umstände und die Zeit betrachtet und in Buchstaben umwandelt. Niemals weicht sie aus, stets ist es ihr mehr als wichtig, die Spuren unter oder hinter der Oberfläche zu suchen, zu betrachten, einzuordnen – oder nur zu verstehen. Und das kann sie über alle Maßen gut. Weiter freue ich mich daran, dass ihre Bilder und ihre Worte stets von Menschenliebe getragen sind. Dies gefällt mir ausnehmend gut. Marlies Blauth bemüht sich sehr darum, die Dinge zu verstehen – auch wenn nichts zu verstehen ist. Es spricht mich mehr als an – und ich verstehe sie mehr als gut.
Die Gedichte muss man selbst lesen und ertasten, anders geht es halt nicht. Deswegen empfehle ich es sehr, das Buch von Marlies Blauth. Und ein kleiner Ausschnitt hat es mir besonders angetan. „Es ist Oktober“, so heißt eines meiner Lieblingsgedichte. Die ersten beiden klugen schönen Zeilen lauten wie folgt:

worte fallen.
wie still wird es um sie.

Und damit habe ich von meiner Seite alles gesagt, was mir wichtig ist – zum Buch von Marlies Blauth.



Marlies Blauth
zarte takte tröpfelt die zeit
Gedichte

Mit Zeichnungen von Marlies Blauth und Nachworten von Jutta Höfel
Heftbroschur mit Schutzumschlag, Fadenheftung, 2015, 96 S., Euro 6,50
Die besonderen Hefte ISBN: 978-3-943940-05-3













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